TAKTIK GING VOLL AUF – GLADIATORS MIT WAHNSINNSTEMPO ZUM HEIMSIEG GEGEN MIGHTY DOGS

Einen großen Schritt in Richtung Meisterrunde haben die Erding Gladiators gemacht. Sie haben beim 7:3 (4:1, 1:0, 2:2) gegen den ERV Schweinfurt nicht nur einen Dreier nach drei punktlosen Spielen eingefahren, sondern auch einen direkten Konkurrenten auf neun Zähler distanziert. Zwischendurch war ein erneuter Spielabbruch zu befürchten, diesmal aus technischen Gründen.

„Wir haben einen guten Start erwischt, hatten uns viel vorgenommen, wollten aggressiv spielen und blöde Konter durch die Mitte vermeiden“, analysierte Erdings Teamchef Felix Schütz in der Pressekonferenz nach der Partie. Und die Taktik ging voll auf. Die Gladiators legten ein in dieser Saison noch nie gesehenes Tempo vor, sodass den Mighty Dogs kaum Luft zum Verschnaufen blieb, und nach einer Viertelstunde stand es bereits 4:0.

„Erding hat ein brutales Forechecking gespielt, sehr aggressiv, und für uns war kein Spielaufbau möglich“, meinte Schweinfurts Trainer Andreas Kleider anerkennend. „Und wenn du dich nicht befreien kannst, dann läuft es halt so, wie es laufen muss.“ Der Coach der Mighty Dogs nahm danach eine Auszeit, prompt stand es kurz danach nur noch 1:4. Erdings Verteidiger Basti Cramer rettete für seinen geschlagenen Torwart Christoph Schedlbauer – auf der Linie stehend – mit der Hand. Der erstklassige Schiedsrichter Sebastian Eisenhut entschied auf Penalty, den Dylan Hood sicher verwandelte.
Die erste Drittelpause verlief kurios. Weil ein Brandmelder anschlug, verriegelte sich automatisch das östliche Tor bei den Eismeistern, und so konnte die Eismaschine nicht rausfahren und das Eis aufbereiten. „Ober-Eismeister“ Robert Gruber, der eigentlich frei hatte, wurde verständigt und fuhr von daheim, aus dem östlichen Landkreis, in die Eishalle. Er brachte es schließlich fertig, das Tor zu öffnen.

Aber das war noch nicht alles. Während der Zamboni seine Kreise drehte, verriegelte sich das Tor erneut. Der Versuch, mit der Eismaschine auf der Westseite vom Eis zu fahren, scheiterte, weil es dort zu eng war. Gruber schaffte es aber erneut, die Mechanik zu „überlisten“, und nach einer knappen Dreiviertelstunde Pause – das Schiedsrichtergespann zeigte viel Geduld – konnte es weitergehen.

„Das zweite Drittel war dann ein bissl ein Durcheinander, und das dritte Drittel so wie letzte Woche“, sagte Schütz. „Da hätten wir auch 12 oder 13 Tore schießen können, so viele Chancen hatten wir.“ Ab dem zweiten Abschnitt schlugen die Gäste auch eine härtere Gangart an, kassierten dafür zwei Spieldauerstrafen sowie eine zehnminütige Disziplinarstrafe und hatten, nachdem sich ein Spieler schon beim Aufwärmen verletzt hatte, nur noch zehn Feldspieler auf der Bank.

„Die Spieldauerstrafen helfen dir natürlich brutal weiter“, meinte ERV-Trainer Kleider sarkastisch. „Mit zehn Mann haben wir dann halt nur noch versucht, Kosmetik zu betreiben.“ Das sei auch gelungen und die Niederlage im Rahmen geblieben.
Sein Gegenüber Schütz nahm die aggressive Spielweise der Mighty Dogs nicht weiter tragisch. „Sie haben halt versucht, hart zu spielen und uns nicht mehr ins Spiel kommen zu lassen.“ Das sei legitim. Ihn ärgerten mehr die zuletzt verlorenen Spiele in Königsbrunn und Peißenberg, „als wir unsere Chancen nicht reingebracht haben. Aber so Spiele gibt’s, und die waren eine gute Lehre für uns“.

Der Ärger über die 0:5-Wertung gegen die Gladiators nach dem Spielabbruch in der Partie gegen Schongau ist in Erding immer noch groß. Die Partie am 23. Dezember war bekanntlich abgebrochen worden, weil ein Zuschauer die Linienrichterin mit einem Puck am Kopf traf. Die Schiedsrichter wollten eigentlich im Zwei-Mann-System weiterpfeifen, beide Teams wollten auch weitermachen, doch nach telefonischer Rücksprache mit Ligenleiter Frank Butz wurde die Partie abgebrochen und nun gegen Erding gewertet.

FANPROTEST UND ANDAUERNDE SUCHE NACH DEM ÜBELTÄTER

„Was soll die Entscheidung – alle wollten weiter spielen – bis auf Sie, Herr Butz – Gegen Kollektivstrafen!“ stand auf Transparenten zu lesen, die der Erdinger Fanblock am Freitag präsentierte.

„Die Wertung müssen wir annehmen, auch wenn wir natürlich nicht sehr glücklich sind damit“, bekannte Gladiators-Pressesprecher David Whitney und fügte an: „Eine Geldstrafe wird definitiv auch noch auf uns zukommen – bis maximal 2500 Euro sind möglich.“ Damit seien Manipulationen eigentlich Tür und Tor geöffnet, wenn es auswärts in einem Spiel nicht laufe, brauche man jetzt theoretisch nur einen Puck auf die Schiedsrichter zu werfen, und das Spiel sei für die Heimmannschaft verloren.

„Die traurigste Nachricht ist, dass wir trotz einer ausgelobten Belohnung noch keinen Hinweis auf den Puckwerfer erhalten haben“, sagte Whitney. „Einen Spezl zu decken ist hier nicht der richtige Weg.“ Nach wie vor hoffe der Verein aber, dass noch der entscheidende Hinweis kommt. „Man kann sich per E -Mail oder telefonisch an uns wenden“, betonte der Pressesprecher: „Die Belohnung in Höhe von 1000 Euro steht nach wie vor.“

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Fotos: fotografie-riedel.net & Wolfgang Krzizok

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