Die Punktrunde in der Eishockey-Bayernliga geht in die heiße Phase. Für die Erding Gladiators stehen zum Abschluss sechs Spiele in zwölf Tagen auf dem Programm. Und zum Auftakt der mörderischen Serie kommt gleich Playoff-Stimmung auf, denn es geht innerhalb von 48 Stunden zweimal gegen den gleichen Gegner.
Am heutigen Mittwochabend (20 Uhr) gastiert das Team von Trainer Thomas Vogl beim ERSC Amberg, am Freitag (20 Uhr) steigt das Rückspiel in der Stadtwerke Erding Arena. „Das sind zwei Endspiele“, betont der Coach. „Das habe ich der Mannschaft auch so gesagt.“
Elf Zähler Rückstand haben die Erdinger auf die Amberger „Wild Lions“, die auf dem begehrten achten Platz liegen, der noch zum Einzug in die Meisterrunde berechtigt – ein fast uneinholbarer Rückstand. „Doch wir werden alles versuchen“, kündigt Vogl an. Nicht zuletzt deshalb habe man auf dem Transfermarkt nochmal zugeschlagen (siehe Kasten), weil auch noch nicht klar ist, wann Alex Gantschnig und Timo Borrmann wieder zurückkehren werden. Aber während Neuzugang David Hrazdira spielen werde, wird Gabriel Gawron zwar dabei sein, aber erstmal auf der Bank sitzen. „Der ist nach seiner Pause noch zu weit weg“, erklärt der Trainer diese Maßnahme.
Wer heute Abend in seinem Kader stehen wird, das erfährt Vogl erst kurzfristig. Der ein oder andere Akteur könnte noch beruflich oder privat verhindert sein. Ob Förderlizenzspieler kommen, ist ebenfalls noch nicht klar, da auch Deggendorf personelle Probleme hat. Sicher wieder dabei ist Lars Bernhardt, dagegen ist für Juniorenspieler Luke Kuka die Saison beendet, er hat sich im U 20-Spiel gegen Dorfen (6:2) das Schlüsselbein gebrochen. „Zwei Top-Reihen sollten wir aber zusammenbekommen, und am Freitag gehe ich davon aus, dass wir in stärkster Besetzung antreten“, hofft Erdings Banden-Chef.
Er hat großen Respekt vor den Ambergern, die vor allem daheim eine Macht sind. „Sie spielen sehr einfaches, kompaktes Eishockey – das wird ein harter Kampf“, weiß er. Aber der Coach weiß auch: „Wir müssen beide Spiele gewinnen – wenn wir keine sechs Punkte holen, ist es vorbei.“ Und wenn die sechs Punkte tatsächlich geholt werden? „Dann haben wir nochmal vier Endspiele vor uns.
GLADIATORS NOCHMALS AUF DEM TRANSFERMARKT AKTIV
Die Erding Gladiators sind überraschend noch einmal am Transfermarkt tätig geworden: Ab sofort stehen David Hrazdira und Gabriel Gawron im Kader.
„Der Tscheche Hrazdira hat sich den Gladiators für vorerst zwei Wochen angeschlossen“, teilt Pressesprecher David Whitney mit. Der 27-jährige Außenstürmer ging in dieser Saison 15 Mal für den ESC Dorfen aus Eis und kam dabei auf sechs Tore und sieben Vorlagen. Nachdem sich die beiden Kontingentspieler des Landkreisrivalen bereits Anfang der Saison verletzt hatten, wurde Hrazdira nachverpflichtet und lief unter anderem im Derby für den ESC auf. „Damals war er der auffälligste Dorfener Akteur“, sagt Whitney. Nachdem die beiden Ausländer wieder gesund im Kader des ESC zurückgekehrt waren, endete der Probevertrag von Hrazdira in Dorfen, und die Gladiators haben nun den Tschechen verpflichtet. „David erhält einen Probevertrag bis zum Ende der Vorrunde“, teilt der Pressesprecher mit. „Mit sechs Spielen in zwölf Tagen steht uns eine gewaltige Aufgabe bevor, und wir möchten die Meisterrunde auch noch nicht völlig abschreiben.“
Ein Spieler für die Zukunft soll Gabriel Gawron sein. Der 19-jährige Stürmer wechselt fest von der DNL-Mannschaft seines Heimatvereins EV Landshut zu den Gladiators. „Gabriel kann sowohl für die U20, als auch für die Erste Mannschaft auflaufen“, stellt Whitney fest. „Er ist vor allem perspektivisch eine sinnvolle Verpflichtung mit viel Potenzial.
von Wolfgang Krzizok