Auf geht’s ins Halbfinale: Die Erding Gladiators starten heute Abend um 20 Uhr in der heimischen Arena gegen den TEV Miesbach in die Vorschlussrunde. Spiel zwei steigt am Sonntag um 18 Uhr in Miesbach. Gespielt wird im Modus „Best-of-five“, das heißt zum Einzug in die Finalserie sind drei Siege nötig. Erdings Teamchef Felix Schütz kann es kaum erwarten. Er sagt: „Wir freuen uns aufs Halbfinale.“
Der ganze Zirkus um die Paarungen fürs Halbfinale (siehe Kommentar Seite 11) interessiere ihn nicht, betont der Gladiators-Teamchef. „Es ist mir völlig egal“, stellt Schütz fest. „Wenn wir ins Finale kommen wollen, müssen wir sowieso jeden schlagen – und wir können auch jeden schlagen.“ Und er ergänzt: „Ich bin glücklich mit Miesbach.“ Das hat seinen Grund, denn er denkt noch an die 1:6-Niederlage im Oberland, als seine Mannschaft beim Spitzenreiter nicht den Hauch einer Chance hatte. „Wir sind danach erst so richtig in Schwung gekommen“, erinnert sich Schütz. „Damals hatten wir auch noch viele Kranke und Verletzte, und wir sind mit fast zehn Nachwuchsspielern angetreten. Auch Tomas Plihal war damals noch nicht dabei, also hat unsere Vorstellung von damals für mich null Bedeutung.“ Er erwarte, dass sein Team jetzt sein wahres Gesicht zeigt und die Revanche gelingt.
Die Miesbacher hatten die Qualifikationsrunde souverän beherrscht, vor Amberg, das in der Rückrunde mächtig aufgedreht hatte, Schongau und Königsbrunn, das in der Meisterrunde die Gruppe A mit nur einer Niederlage klar als Erstplatzierter abgeschlossen hat. Der TEV verfügt über eine überdurchschnittlich besetzte Mannschaft, angefangen von resoluten und äußerst kräftigen Verteidigern bis hin zu eiskalten Vollstreckern im Angriff, allen voran der Tscheche Bohumil Slavicek.
Nach dem Spiel am Dienstag hatten die Erdinger Eishackler am Mittwoch trainingsfrei, am Donnerstag war eine lockere Einheit angesagt. Da keiner in der Viertelfinalserie eine Blessur davongetragen hat, kann Teamchef Schütz erneut seine beste Truppe aufs Eis schicken.
Falls die Gladiators gewinnen sollten, werden sie danach übrigens nicht mehr zurück aufs Eis kommen, um mit den Fans zu feiern, kündigt Schütz vorsorglich an und bittet um Verständnis, denn Eishockeyspieler seien abergläubisch. In der Serie 2010/11 hatten die Erdinger das gewonnene Halbfinale gegen Schweinfurt euphorisch mit den Fans gefeiert und dann prompt die Finalserie gegen Sonthofen verloren. Als Spieler war damals der aktuelle Gladiators-Trainer Ales Jirik mit dabei. „Ich denke, die Fans akzeptieren das“, sagt Schütz und ergänzt: „Auch eine Pressekonferenz wird es nach den Spielen in Erding nicht geben – erst wenn die Serie vorbei ist.“
von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Foto: fotografie-riedel.net