START IN DIE ABSTIEGSRUNDE - „FÜR UNS GEHT’S JETZT LOS – WENN AUCH IN DER FALSCHEN RUNDE“

„Für uns geht’s jetzt los – wenn auch in der falschen Runde“, sagt Erdings Trainer Thomas Vogl, der keinen Hehl daraus macht, dass er enttäuscht ist, dass er mit den Gladiators die Meisterrunde verfehlt hat. Er weiß aber auch: „Ab jetzt müssen wir jedes Spiel im Playoff-Modus spielen.“ Und es geht gleich in die Vollen für sein Team: Heute Abend (20 Uhr) kommt der ERV Schweinfurt in die Stadtwerke Erding Arena, am Sonntag (17.30 Uhr) gastieren die Gladiators beim ESC Geretsried.

Überraschend hat sich den Gladiators unter der Woche der Kanadier Tom Callaghan angeschlossen. Damit haben die Erding Gladiators jetzt gleich drei Kontingentspieler unter Vertrag: Nach dem Finnen Roni Rukajärvi und dem Tschechen David Hrazdira nun auch noch den Kanadier Tom Callaghan. Der 22-jährige Stürmer, der aus Montreal stammt, war bis Ende Dezember – bis die Liga abgebrochen wurde – in der schwedischen Division 2 bei Trollhättans HC auf Torejagd gegangen. Nach seiner Rückkehr nach Montreal nahm er Kontakt zu Erdings Coach Thomas Vogl auf, bot seine Dienste an – und hat nun einen Tryout-Vertrag erhalten. „Er wollte nach seinem Gastspiel in Schweden in Europa bleiben, hat sich angeboten, und wir geben ihm jetzt die Chance, sich hier zu zeigen“, erklärt Erdings Banden-Chef. Als man dem 22-jährigen Stürmer die Zusage gegeben hatte, war bei Roni Rukajärvi und David Hrazdira „einiges offen, das hat sich aber mittlerweile erledigt“, sagt Vogl, ohne auf Details einzugehen.

Da aber nur zwei Ausländer eingesetzt werden dürfen: Wer muss am Wochenende auf die Tribüne? „Roni ist gesetzt“, sagt der Coach. Der Finne ist nach seinem jüngsten verletzungsbedingten Ausfall wieder fit und hat sich in der Defensive unverzichtbar gemacht. Welcher Stürmer den Vorzug bekommt, „das wird eine kurzfristige Entscheidung, aber eigentlich möchte ich jedem ein Spiel geben“, kündigt der Trainer an.

Hrazdira hat bislang auf jeden Fall beste Werbung in eigener Sache gemacht, hat in seinen vier Spielen im grün-weißen Trikot bereits achtmal getroffen, alleine viermal im Derby gegen seinen Ex-Club ESC Dorfen. „Er war in den letzten Spielen überragend“, gibt Vogl zu, der betont, „dass wir David gegenüber immer mit offenen Karten gespielt haben. Er wusste, dass Tom kommen wird, hat es akzeptiert und ist bereit, die Herausforderung anzunehmen“. Aber er wolle auch Callghan eine Chance geben, der von sich aus den Kontakt nach Erding gesucht und Vogl angeschrieben hatte. „Er will sich zeigen“, erklärt der Gladiators-Coach.

In dieser Woche war Vogl auch sehr zufrieden mit der Trainingsbeteiligung. Nach und nach kommen alle Spieler wieder zurück. „Ich hatte 20 Mann auf dem Eis, es war durchgehend fast die ganze Mannschaft da“, schwärmt er, warnt aber: „Es kann natürlich immer wieder was dazwischenkommen“, sagt er mit Blick auf den Spielplan. In der Meisterrunde mussten zum Auftakt heute Abend zwei von vier Spielen wegen Corona abgesagt werden, in der Abstiegsrunde fällt eine von drei Begegnungen aus.

Was den heutigen Gegner Schweinfurt betrifft, lobt Vogl die Mighty Dogs, „die sich zum Schluss hin gemausert haben“. Am Saisonauftakt-Wochenende hatten die Gladiators die Schweinfurter 6:2 geschlagen, im Icedome setzte es dann allerdings eine 3:6-Niederlage.

Fünf Punkte gab es für die Gladiators in dieser Saison gegen Sonntagsgegner Geretsried: ein 6:3 auswärts und ein 5:4 nach Verlängerung daheim. „Das ist eine Mannschaft mit zwei Gesichtern“, weiß Erdings Trainer. „Bei denen hängt viel von Keeper Morczinietz und Top-Stürmer Horvath ab.“ Außerdem erwartet Vogl, dass die Mannschaft durch den neuen Trainer Randy Neal einen Motivationsschub bekommt: „Der wird sie sicher heiß machen.“ Und Vogl weiß: „Es geht bei allen bei Null los. Das heißt: Wir müssen von Anfang an Vollgas geben.“

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)