SCHÜTZ: “MANNSCHAFT TUT SICH SCHWER, ZWEI SPIELE LANG VOLLGAS ZU GEBEN!”

Ein knapper 4:3-Sieg gegen Peißenberg und ein 1:7-Debakel gegen Königsbrunn. Eine Achterbahnfahrt erlebten die Erding Gladiators am vergangenen Wochenende. Klare Worte fand Teamchef Felix Schütz, der erstmals auch seinen Vorgänger Andy Becher kritisierte.

Beste Stimmung herrschte im VIP-Raum der Stadtwerke Erding Arena nach dem Erfolg am Freitag gegen Peißenberg. Als Teamchef Schütz hereinkam, brandete Beifall auf. Der sprach zunächst von einem „guten Eishockeyspiel“ und lobte den Gegner. „Peißenberg wird sicherlich in die Playoffs kommen“, sagte er. „Wir wollen so spielen wie Peißenberg, dass die alten Führungsspieler voran gehen.“

Dann aber verfinsterte sich die Miene des Erdinger Teamchefs, der tags zuvor seinen 35. Geburtstag gefeiert hatte. Er habe in der Kabine „eine Ansage gemacht, damit einige Mal den Ernst der Lage begreifen“, schimpfte er und fügte an, dass es bei ihm lang brauche, bis er grantig werde. „Es ist schwierig, eine faire Mitte zu finden, und die Frage ist: Wie hart darf man sein?“ Man habe drei Trainingseinheiten pro Woche. „Was kann ein Spieler erwarten, der nur einmal in der Woche ins Training kommt?“, fragte Schütz. Da könne man als Trainer nicht mal Taktik machen. „Minimum ist zweimal ins Training kommen“, nur dann mache es Sinn. Man dürfe nicht auf die Tabelle schauen, sondern müsse versuchen, Woche für Woche immer besser zu werden. „Das ist ein langer Weg“, prophezeite der Teamchef und fügte an: „Das ist momentan ein bissl eine Achterbahnfahrt.“

Als ob er es geahnt hätte. Denn zwei Tage später ging es nach einem starken ersten Drittel und einer 1:0-Führung steil nach unten, mit sieben Gegentoren in den beiden folgenden Spielabschnitten, bei keinem eigenen Treffer mehr. Königsbrunns Trainer Robert „Bobby“ Linke analysierte, dass Erding gut ins Spiel gefunden und ein starkes erstes Drittel gezeigt habe. „Ich habe gehofft, dass wir dann ruhiger werden und die Erdinger Fehler ausnutzen“, was dann auch gelungen sei. „Wir haben dann ein super zweites Drittel gezeigt, und ich dachte, mehr geht nicht“, meinte Linke. „Aber dann kam noch das letzte Drittel.“

Insgesamt gebe er seinem Kollegen recht, erwiderte Schütz. „Aber aus dem ersten Drittel müssen wir mit einem 2:0 oder 3:0 rausgehen, und letztlich ist das 7:1 zu hoch ausgefallen.“ Man habe gemerkt, dass seine Jungs müde geworden seien, „und dass sie sich schwertun, zwei Spiele lang Vollgas zu spielen“. Auf die Frage, ob seine Mannschaft ein mentales Problem habe, entgegnete der Erdinger Banden-Chef: „Wenn du am Limit spielst und nicht fit bist, dann triffst du falsche Entscheidungen.“ Er habe in den letzten Wochen viele Einzelgespräche geführt, vor allem mit den erfahrenen Spielern. Diese hätten ihm erzählt, „dass sie in der Vorbereitung kaum geschwitzt haben“. Drum sei es kein Wunder, „dass die Jungs jetzt nach dem harten Training platt sind“. Aber da müsse man jetzt durch. Er halte nach wie vor am Ziel Playoffs fest, betonte Schütz, der dafür Beifall erhielt.

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Foto: fotografie-riedel.net

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