Es hört einfach nicht auf bei den Erding Gladiators. Immer, wenn der Trainer glaubt, er hat eine einigermaßen volle Besetzung an Bord, gibt es Rückschläge. Deshalb musste die Partie am Sonntag gegen den EHC Klostersee abgesagt werden. Das Heimspiel heute Abend (20 Uhr) gegen den EHC Königsbrunn wird jedoch stattfinden – auch wenn es den nächsten Langzeitverletzten gibt.
„Jetzt wird’s eng“, sagt Erdings Trainer Thomas Vogl mit sorgenvoller Miene. Die Gladiators hängen auf dem neunten Tabellenplatz fest, zum Einzug in die Meisterrunde fehlen bereits vier Punkte. Der Coach blickt noch einmal zurück auf die 0:10-Freitagsschlappe in Waldkraiburg. „Um 16 Uhr hatte ich noch 16 Feldspieler und zwei Torhüter. Als ich mich dann daheim ins Auto gesetzt und von Landshut aus losgefahren bin, kam eine Absage nach der anderen rein“, erzählt er. Am Ende seien es fünf gewesen – darunter zwei Spieler, die positiv getestet worden waren. Einer sei sogar geboostert, wie der Großteil. Geimpft seien sowieso alle Spieler, betont der Trainer.
„Um die Junioren zu verständigen, war es ganz einfach zu spät“, sagt Vogl. Einige Spieler hätten spontan die Tasche von Philipp Spindler gepackt, der als Co-Trainer mitgefahren war, aber dann aufs Eis musste. „Dass einige Fans aufgebracht waren, kann ich verstehen, aber sie sollten auch die Hintergründe sehen“, verteidigt sich der Coach gegen die heftige Kritik, die im Internet laut geworden war. „Wenn ich das früher gewusst hätte, dann hätte ich natürlich Juniorenspieler mitgenommen.“
Dann sei auch noch Daniel Krzizok nach gut zehn Minuten verletzt in die Kabine gegangen. Wie schon ein paar Tage zuvor in Kempten war der Torjäger von hinten gecheckt worden und ist kopfüber in die Bande gekracht – mit Folgen. „Der Dany kann im Dezember nicht mehr spielen“, teilt der Trainer mit. Nach Sebastian Schwarz und Florian Zimmermann ist er nun der dritte länger verletzte Führungsspieler. „In Waldkraiburg ist so viel zusammengekommen, und dann kann so ein Spiel mit so einem Ergebnis auch mal rauskommen“, beteuert Vogl. „Das Ergebnis ist sehr bitter und tut richtig weh.“
Wie es nun weitergeht, das habe man in einer internen Vorstandssitzung am Sonntagabend besprochen, berichtet Vogl. So habe man sich entschieden, die Partie heute Abend gegen den unmittelbaren Konkurrenten Königsbrunn auszutragen, „denn sonst gehen uns die Nachholtermine aus“. Für die Partie gegen Klostersee sei derzeit noch kein neuer Termin gefunden.
„Wenn wir noch Achter werden wollen, dann müssen wir gewinnen“, weiß Vogl. Wer heute Abend spielt, „das wird sich allerdings erst im Laufe des Tages entscheiden“. Die Junioren stehen auf alle Fälle parat. „Wir werden entsprechend auffüllen, damit wir mit drei Reihen antreten können.“