Den ersten Auswärtssieg in der Meisterrunde haben die Erding Gladiators am Freitagabend bei der EA Schongau eingefahren. Mit 3:5 (0:1, 2:1, 1:3) mussten sich die Mammuts nach 60 spannenden Minuten geschlagen geben.
In den ersten Minuten plätscherte die Partie ziemlich ereignislos dahin. Keine Mannschaft traute sich zunächst aus der Deckung, wichtig war, die Defensive zu sichern und dem Gegner keine Möglichkeiten zu gewähren. Dann wurde die Partie munterer. Schongau hatte Überzahl, konnte diese aber nicht nutzen. Wenig später hatte Erding eine Powerplay-Möglichkeit und ging bereits nach 15 Sekunden 1:0 in Führung. Roni Rukajärvi und Philipp Michl hatten vorbereitet, Daniel Krzizok abgeschlossen (7.). Bis zur ersten Pause gab es auf beiden Seiten noch Torchancen, allerdings keine zwingenden.
Den besseren Start ins Mitteldrittel erwischten die Gladiators. Wieder gab es eine Strafe gegen die Schongauer und wieder ein Tor für Erding. Diesmal dauerte es 22 Sekunden bis zum Jubel: Michl hatte abgezogen, und Tomas Plihal unhaltbar für Daniel Blankenburg abgefälscht. Doch anstatt dass diese Führung den Gladiators Sicherheit gab, verloren sie komplett den Faden, und innerhalb von 120 Sekunden glich Ryan Murphy mit einem Doppelschlag aus.
Und der ehemalige Erdinger machte im dritten Drittel da weiter, wo er im zweiten aufgehört hatte. In der 45. Minute schloss er ein Solo zum 3:2 ab und machte seinen lupenreinen Hattrick perfekt. Die Gladiators-Fans dachten schon an „Murphy’s Law“, das da heißt: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Doch dem war nicht so, denn plötzlich drehte sich die Partie. Als wie aus heiterem Himmel ein Schuss von Michael Trox zum 3:3 im Schongauer Netz landete (49.), stand plötzlich eine ganz andere Erdinger Mannschaft auf dem Eis, die jetzt vor Selbstvertrauen strotzte. Die Gladiators agierten wie aus einem Guss, und nur drei Minuten danach hatten die Erdinger die Partie gedreht. Bei einem unübersichtlichen Gewühl vor dem Tor der Mammuts war es schließlich Michael Franz, der den Puck zum 4:3 ins Tor stocherte (52.).
In der Schlussphase wurde es noch einmal dramatisch, denn Schongau hatte Überzahl, doch war Thomas Hingel im Erdinger Tor nicht mehr zu bezwingen. Und als die Mammuts einen sechsten Feldspieler für ihren Torhüter aufs Eis schickten, machte Michael Franz mit einem Schuss ins leere Tor, 47 Sekunden vor Schluss, den 5:3-Auswärtssieg der Gladiators perfekt.
von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Fotos: fotografie-riedel.net