Mit zwei Punkten sind die Erding Gladiators am Sonntagabend aus Geretsried heimgekehrt. Dreimal hatte das Team von Trainer Thomas Vogl einen Rückstand wettgemacht, um dann nach Penaltyschießen 4:3 (1:1, 0:0, 2:2; 1:0) zu gewinnen. Überragender Mann auf dem Eis war Erdings Torwart Christoph Schedlbauer.
Seinen Einstand im grün-weißen Trikot gab Tom Callaghan, Der Kanadier stürmte an der Seite des Duos Busch/Zimmermann, der Tscheche David Hrazdira musste folglich pausieren.
Im ersten Abschnitt kamen die Gladiators überhaupt nicht ins Spiel. Die Geretsrieder waren klar spielbestimmend, und so war es in erster Linie Schedlbauer zu verdanken, dass es lange 0:0 stand. In der 15. Minute musste Erdings Keeper aber doch hinter sich greifen, als Benedikt May in Überzahl traf. Doch exakt 90 Sekunden später stand es 1:1, als ein Gewaltschuss von Verteidiger Roni Rukajärvi von der blauen Linie hinter Martin Morczinietz einschlug.
Ansonsten war der erste Abschnitt von vielen Diskussionen mit den vier Schiedsrichtern geprägt, wobei beide Seiten haderten. Allein sieben Strafen sprachen die beiden Hauptschiris im ersten Drittel aus – drei gegen Erding, vier gegen Geretsried. Bei der letzten gegen die River Rats liefen zwei Geretsrieder allein auf Schedlbauer zu, der jedoch bravourös abwehrte.
Im zweiten Abschnitt änderte sich am Spielverlauf wenig, die Vogl-Schützlinge hatten nur zwei gute Möglichkeiten durch Philipp Michl und Dominik Wagner, während es auf der anderen Chancen am Fließband gab. Eine Mitschuld aus Erdinger Sicht trugen die Referees. Im zweiten Abschnitt musste nur ein Geretsrieder raus, während sie gegen die Erdinger sechs Strafen aussprachen. Kurz vor der zweiten Pause mussten innerhalb von nur 64 Sekunden gleich drei Gladiators auf die Strafbank.
So starteten die Erdinger mit einer 3:5-Unterzahl ins Schlussdrittel. Die wurde überstanden, und dann wurde es turbulent. Klaus Berger traf zum 2:1 für Geretsried (45.), 89 Sekunden danach wuchtete Rukajärvi in Überzahl den Puck von der blauen Linie zum 2:2 ins Netz, aber wiederum nur 48 Sekunden später lagen die River Rats 3:2 vorne – erneut hatte Berger getroffen. Allerdings ging dem Tor ein klarer Stockschlag eines Geretsrieders gegen Lukas Krämmer voraus, der aber nicht geahndet wurde. Als dann ein Erdinger auf die Strafbank musste, schnappte sich Michl die Scheibe und schloss ein tolles Solo zum 3:3 ab (53.).
Nach torloser Verlängerung musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Für die Gladiators traf Sebastian Busch. Schedlbauer ließ sich nicht überwinden und krönte damit seine sensationelle Leistung.
Statistik
Tore/Vorlagen: 1:0 (15.) May (Köhler, Fuchs/5-4), 1:1 (16.) Rukajärvi (Trox, Babic), 2:1 (45.) Berger (May, Köhler), 2:2 (47.) Rukajärvi (Zimmermann, Michl/5-4), 3:2 (47.) Berger (Fuchs, Köhler/4-4), 3:3 (53.) Michl (Krämmer/4-5), 3:4 (P) Busch
HSR: Lars Neelsen, Matthias Wörle
Zuschauer: 270
Strafminuten: Geretsried 12, Erding 20
Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)