“ERDING IST EIN TOLLER EISHOCKEYSTANDORT. DIE JUNGS KÖNNEN STOLZ AUF SICH SEIN, UND ICH BIN STOLZ AUF DIE JUNGS!”

Am Ende waren alle zufrieden. Rund 2200 Zuschauer machten die Stadtwerke Erding Arena nach dem Ende einer begeisternden Playoff-Halbfinalserie zum Tollhaus. Die Miesbacher Fans feierten ihre Mannschaft, die mit einem 7:2 ins Finale gegen den EHC Königsbrunn eingezogen war, die Gladiators wurden bejubelt, weil sie eine bärenstarke Saison hingelegt hatten.

„Wir waren bereit, wir wussten, dass Erding hart kommt und mussten die ersten zehn Minuten überstehen“, sagte Miesbachs Trainer Michael Baindl in der Pressekonferenz. 3:0 lag der TEV vorne, kassiert dann zwei schnell Gegentore, um dann prompt wieder zurückzuschlagen. „Nach den zwei Gegentoren hatten wir ein bisschen den Faden verloren, aber keine Panik bekommen“, sagte Miesbachs Coach, der noch einmal auf die Serie zurückblickte, die über die maximale Distanz von fünf Spielen gegangen war. 2:0 für Erding, 5:4 für Miesbach nach Penaltyschießen, 5:3 für Erding, 3:2 und schließlich 7:2 für den TEV Miesbach lauteten die Ergebnisse. „Spiel eins war ein bisschen schwach von uns, ab Spiel zwei ist es besser geworden“, fasste Baindl zusammen

Sein Gegenüber Felix Schütz gratulierte zu einer „verdient gewonnenen“ Serie. „Wir hatten einen guten Start, haben die erste und zweite Partie gut gespielt – auswärts hätten wir halt ein bisschen Glück gebraucht.“ Er sprach auch die personelle Misere an, dass er in den letzten Spielen nur noch vier Verteidiger zur Verfügung gehabt hatte. „Und der Rudi (Lorenz; d. Red.) ist halt schon ein bisschen älter, der Basti (Cramer; d. Red.) noch sehr jung, und der Roni (Rukajärvi; d. Red.) war angeschlagen.“

Schütz blickte noch einmal auf die Saison zurück und meint, dass er in seinem ersten Jahr als Trainer – zusammen mit Ales Jirik – viel gelernt habe. „Es war ein hervorragendes Jahr, damals stand die Mannschaft auf Platz 13, als wir angefangen haben“, betonte der Teamchef. „Schade, dass wir es nicht gepackt haben, die Jungs sind traurig, sie haben gewusst, dass mehr drin gewesen wäre.“

Im entscheidenden Spiel sei der Heimvorteil nicht mehr da. „Weil der Druck da einfach sehr groß ist“, meinte Schütz. Das 7:2 sei letztlich zu hoch ausgefallen, „denn es war schon ein bisschen ein engeres Spiel, aber da fehlt den Jungs halt die Erfahrung“. Er bedankte sich noch bei den Zuschauern und sagte: „Erding ist ein toller Eishockeystandort. Die Jungs können stolz auf sich sein, und ich bin stolz auf die Jungs.“

Angesprochen auf die kommende Saison, auf seine Zukunft als Trainer und das Thema Oberliga, meinte Schütz, dass es jetzt zu früh sei, um etwas zu sagen. „Ich weiß gar nicht, was ich unterschrieben habe“, sagte er schmunzelnd und unter dem Gelächter der Zuhörer. „Aber ich liebe Erding, das ist meine Stadt, meine Kinder gehen hier in die Schule und den Kindergarten.“ Er sehe das Potenzial in der Stadt und der Eishalle und stellte fest: „Zuletzt wurde immer das Thema Oberliga suggeriert. Ich habe aber nie gesagt, dass wir aufsteigen müssen.“ Erst einmal müsse der Etat stehen, und man müsse sich die Fragen stellen: „Wie kann der Club zusammenwachsen? Wie kann der Nachwuchs mithalten? Macht es überhaupt Sinn, in der Oberliga mitzuspielen.“ Was für ihn klar ist: „Erding hat das Potenzial, schon allein von den Zuschauern her.“ Er ergänzte noch: „Ich habe eine gewisse Vision, und wir müssen uns zusammensetzen, mit allen Beteiligten.“ Abschließend sagte er: „Sind wir froh, dass die Saison so verlaufen ist – es war eine tolle Eishockeysaison.“

Ligenleiter Frank Butz ergriff auch noch das Wort, und wies die Kritik zurück, die er zuletzt bei der Terminplanung und der „Zusammenstellung“ der Halbfinalpaarungen hatte einstecken müssen. Wirklich Neues konnte er jedoch nicht beitragen.

Anders Stefan Moser, der Vorsitzende des TEV Miesbach, der Stellung nahm zur Frage, ob seine Mannschaft das Aufstiegsrecht wahrnehmen würde. „Wenn man es sportlich schafft, muss man auch aufsteigen, sonst ist man nächstes Jahr für die Playoffs gesperrt“, erklärte er. Es seien die vier Mannschaften im Halbfinale gestanden, mit denen er gerechnet habe, wobei „Königsbrunn den Kopf etwas weiter heraußen hat als alle anderen – am Schluss mit den Nachverpflichtungen.“ Moser freute sich darüber, „dass wir im dritten Jahr in Folge das Finale erreicht haben. Und wenn wir es ziehen sollten, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als aufzusteigen“. Mit diesem „Problem“ müssen sich die Erdinger Verantwortlichen heuer nicht auseinandersetzen und wirkten – ebenso wie die Fans – gar nicht so unglücklich darüber.

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Fotos: fotografie-riedel.net

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