ÜBERRAGENDE TORHÜTER STANDEN IM MITTELPUNKT DES LANDKREISDERBYS


Erleichterung auf der einen, Frust auf der anderen Seite. Hier die Erding Gladiators, die nach sechs Niederlagen hintereinander mit dem 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) im Derby der Eishockey-Bayernliga endlich wieder einen Sieg eingefahren hatten. Dort die Dorfener Eispiraten, die sich sehr gut verkauft hatten, aber letztlich einmal mehr ohne Zählbares dastanden.

„Ich habe auf einen kompletten Block verzichten müssen, einer hat zum ersten Mal gespielt, einer ist nach acht Wochen Pause erstmals wieder dabei gewesen, zwei nach fünf Wochen Pause“, zählte ESC-Coach Franz Steer auf. „Aber die Jungs haben es gut gemacht, sie haben halt Probleme mit dem Toreschießen.“ Hätte sein Team getroffen, hätte die Partie auch kippen können. Insgesamt stimme ihn positiv, wie seine junge Mannschaft – zehn Spieler seien gerade mal 20 Jahre alt – seine Vorgaben umsetze. Sein Fazit: „Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht.“

Sein Gegenüber Thomas Vogl bedankte sich bei Steer, dass die Eispiraten trotz der personellen Probleme angetreten seien. Er wisse, wie schwierig die Situation sei, „denn wir haben dasselbe durchgemacht“. Er selbst sei froh, dass er endlich wieder drei komplette Blöcke habe aufbieten können. „Dass meine Truppe nach sechs Niederlagen hintereinander nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt, war klar“, meinte der Gladiators-Coach. „Aber egal – wir haben gewonnen.“ Beide Torhüter, Christoph Schedlbauer und Luca Endres, „haben überragend gehalten und sind zurecht als beste Spieler geehrt worden“.

Dass sich sein Team schwergetan habe, sei auch daran gelegen, „dass Dorfen die erste Mannschaft war, die voll auf den Körper gegangen ist“, analysierte Vogl. „Das sind viele nicht gewohnt, und das macht es schwer, denn wenn du Kombinations-Eishockey spielen willst, brauchst du Platz, und den hatten wir nicht.“ Erdings Banden-Chef zollte den Eispiraten ein Lob: „Es gibt nicht viele Mannschaften, die so spielen.“

Beide Trainer griffen auch noch die allgemeine Corona-Problematik auf und die Langzeitfolgen, die es geben könnte. Wichtig sei, dass sich die Spieler auskurieren und sich genau untersuchen lassen, ehe sie wieder in den Spielbetrieb zurückkehren, „denn kein Eishockey der Welt ist es wert, dass einer umfällt“, meinte Steer. Kollege Vogl berichtete, dass seine erkrankten Erdinger Spieler alle vor der Rückkehr aufs Eis beim Kardiologen gewesen seien. Er als Trainer sei „sehr vorsichtig“. So habe die Rückkehr von Marko Babic aufgrund heftiger Kopfschmerzen länger gedauert, und Timo Borrmann habe er in Kempten aus dem Spiel genommen, nachdem dieser über Schwindelgefühle geklagt habe.

ESC-Trainer Steer lobte abschließend noch einmal sein Team. „Meine Spieler tun alles für den Sport, das sind junge Burschen, die charakterlich einwandfrei sind und sich voll reinhängen.“ Das verstehe er unter Mannschaftssport. Ein Problem sei aktuell eben, dass er fast jede Partie in einer anderen Besetzung spielen müsse. „Wie soll man da eine Taktik oder ein System reinbringen?“, fragte Steer und fügte an: „Ich habe gedacht, ich hätte schon alles erlebt, aber diese Saison ist einfach brutal.“

von Wolfgang Krzizok

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