„SO LANGSAM IST EINE STRUKTUR ZU SEHEN, ABER DIE WICHTIGEN SPIELE KOMMEN ERST NOCH!“

Den höchsten Sieg seit Jahren haben die Erding Gladiators am Freitagabend in ihrem einzigen Spiel des Wochenendes eingefahren. Schlusslicht EC Pfaffenhofen wurde mit 14:1 Toren abgefertigt – und war dabei noch gut bedient.

Wer geglaubt hatte, der neue Trainer der Eishogs, der Erdinger Stefan Teufel, würde ob dieser derben Abfuhr tief zerknirscht oder gar verbittert sein, sah sich getäuscht. Er nahm’s locker und von der heiteren Seite: „Ich habe mir die Gladiators am Mittwoch im Training angeschaut – da hatten wir trainingsfrei – und gesehen, was da für ein Zug dahinter ist“, sagte Teufel. „Und wenn man dann so spielt wie wir, braucht man sich über so eine Mega-Klatsche nicht zu wundern.“ Dann spielte er selbstironisch auf seine Aussage vor der Partie an, dass er gewinnen oder die Gladiators zumindest richtig ärgern wolle. „Da hat der Trainer seine Schnauze offenbar zu weit aufgerissen“, sagte er lachend. „Aber das ist halt so wie im richtigen Leben: Du gehst drei, vier Schritte nach vorne und halt auch mal ein, zwei Schritte zurück.“ Für die Erdinger Zuschauer sei es sehr unterhaltsam gewesen. „Für mich jetzt nicht so“, meinte der ECP-Trainer, „aber so ist das Leben“.

Ein „tolles Spiel“ bescheinigte Erdings Teamchef Felix Schütz seiner Mannschaft. Vor allem das Powerplay mit fünf Toren in den ersten fünf Überzahlspielen habe ihm sehr gut gefallen. „So langsam ist eine Struktur zu sehen“, sagte er, um gleich wieder auf die Euphoriebremse zu treten: „Die wichtigen Spiele kommen erst noch.“

Auf die Frage, was er seiner Mannschaft in den Drittelpausen gesagt habe, erklärte Teufel, dass er in der ersten Pause, beim Stand von 1:4, „ein bisschen lauter“ geworden sei. „Da habe ich versucht, sie an der Ehre zu kitzeln.“ Später habe er ihnen Mut zugesprochen. „Du kannst dich aufführen wie ein HB-Männchen, das bringt gar nichts“, sagte Teufel. „Und es bringt auch nichts, die Spieler zu beschimpfen, oder seine Tasche zu packen und zu gehen.“ Ein paar Fehler hätten ihn geärgert. „Als unerfahrener Trainer bist du da nur aggro – aber das lernt man.“ Einen Torwartwechsel habe er überlegt. „Aber ich stand hinter meinem Ersatzkeeper, der hatte die Hose schon ganz weit unten“, sagte Teufel mit einem schelmischen Grinsen. „Drum hab ich’s dann nicht gemacht.“

Schütz meinte, er hoffe, „dass meine Jungs noch selbstbewusster werden“, besonders betreffe das die Laufwege und Pässe. Vor allem die jungen Spieler sollten Spaß am Eishockey bekommen, „aber man muss ihnen ab und zu auch in den Arsch treten“, meinte er schmunzelnd. Ein Lob gab es für Torwart Patrick Mayer für seinen ersten Saisoneinsatz: „Er hat zwar wenig Spielpraxis, aber er hat super gehalten und ist stabil geblieben.“

Am kommenden Freitag, beim Heimspiel gegen Schongau, sollten beide Stammkeeper, Thomas Hingel und Christoph Schedlbauer, laut Schütz wieder mit von der Partie sein, ebenso wie Sebastian Busch. Die Mammuts als Tabellenfünfter sind ein anderes Kaliber als die Eishogs, Ein 14:1 wird es da bestimmt nicht geben.

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)
Foto: fotografie-riedel.net

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