Versöhnliches Ende der Bayernliga-Qualifikationsrunde für die Erding Gladiators: Obwohl das zunächst hoch gehandelte Team in die Abstiegsrunde muss, die am kommenden Wochenende beginnt, wirkte Trainer Thomas Vogl am Sonntagabend, nach dem 6:4-Erfolg gegen Pfaffenhofen nicht unzufrieden.
„Wir haben seit der Niederlage am 23. Dezember in Peißenberg kein Spiel mehr nach 60 Minuten verloren“, verkündete Erdings Banden-Chef ein wenig stolz. Es folgten danach immerhin sechs Spiele, in denen die Gladiators 13 Punkte holten. Und das mit einer personell permanent geschwächten Truppe. „Die erste Reihe gewinnt uns gerade jedes Spiel“, stellte er fest, nahm aber seine anderen Reihen in Schutz: „Das kann ich natürlich von einer Juniorenreihe oder von einer Reihe, in der etatmäßige Verteidiger Stürmer spielen müssen, nicht verlangen.“
Gegen Pfaffenhofen habe ihn das zweite Drittel geärgert, das 1:4 verloren ging. „Da habe ich uns eigentlich sehr stark gesehen“, meinte Vogl. „Da standen wir drei-, vier-, fünfmal allein vor dem Tor – da haben wir Chancen auf katastrophale Art liegen lassen.“ Dann seien prompt in der Defensive gravierende Fehler passiert, „und dann verlierst du halt so ein Drittel“. Hier hätte er gerade von seiner ersten Sturmreihe erwartet, „dass sie das Ding klarmacht“. Das gelang dann mit einem 3:0 im Schlussdrittel, nicht zuletzt deshalb, weil die Eishogs zu viele Strafen kassierten. In der zweiten Drittelpause habe er seinem Team eine „Ansage“ gemacht, betonte der Erdinger Trainer. „Das haben sich die Jungs offenbar – genau wie in Dorfen – zu Herzen genommen.“
Mit der Leistung beim 4:3 nach Verlängerung am Freitag in Ulm sei er zufrieden gewesen, berichtete der Coach. Habe sein Team doch einen 0:2- und einen 2:3-Rückstand wettgemacht, um dann in der Verlängerung zu gewinnen. Vogl ärgerte sich allerdings über die Aktion eines Ulmers, der kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit bei einer Rauferei Roni Rukajärvi – der in der Partie das 100. Saisontor für die Gladiators erzielt hatte – mit Faustschlägen traktierte. „Zwei Sekunden vor Schluss – das war eine Frechheit, in einer Partie, in der es um nichts mehr ging“, schimpfte Erdings Banden-Chef. Resultat: Der finnische Verteidiger, den ein deftiges „Veilchen“ zierte, musste am Sonntag nach dem Aufwärmen mit heftigen Nackenschmerzen passen.
Rukajärvi soll aber am Freitag, wenn die Aufstiegsrunde beginnt, auf alle Fälle wieder mit dabei sein. Und auch einige andere angeschlagene Spieler, die „als Vorsichtsmaßnahme nicht eingesetzt wurden“, sollen wieder bereit sein. Erster Gegner ist in eigener Halle Schweinfurt, am Sonntag geht es nach Geretsried. Dass die Abstiegsrunde kein Selbstläufer wird, das ist Vogl klar. „Jetzt wird es hart, jetzt wird gearbeitet“, kündigte er an und fügte schmunzelnd hinzu: „Also, Arbeitshosen an!“
von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)