INDIVIDUELLE FEHLER BRECHEN TEAM DAS GENICK: „ICH BIN SEHR ENTTÄUSCHT“

Einen großen Schritt in Richtung Bayernliga-Klassenerhalt hätten die Erding Gladiators am Wochenende machen können. Doch nach dem hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm leistete sich das Team von Trainer Thomas Vogl am Sonntag in Königsbrunn eine 4:6-Niederlage.

Schon gegen Ulm lief die Partie nicht so, wie es sich der Coach gewünscht hatte. „Im ersten Drittel sind wir zuhause eigentlich eine Macht, aber diesmal war es eine Katastrophe – vor allem die ersten zehn Minuten“, kritisierte Vogl. 0:2 lagen die Gladiators dann nach 31 Minuten hinten und schöpften nach dem 1:2 in der 34. Minute wieder Hoffnung. „Ich habe den Jungs in der zweiten Pause gesagt, sie sollen positiv und ruhig bleiben“, berichtete Erdings Banden-Chef.

In der 57. Minute fiel dann das 2:2 durch Florian Zimmermann, nach toller Kombination mit Daniel Krzizok. „Die zwei Jungs spielen schon ewig zusammen, das hat man da gemerkt“, lobte Vogl, der sich gut eine Minute später über das „super herausgespielte“ 3:2 von Mark Waldhausen freuen durfte. Vogl resümierte: „Solche Spiele musst du erst einmal gewinnen.“ Ulm habe sich als sehr schwerer Gegner erwiesen. „Das ist halt jetzt Playoff-Eishockey“, meinte der Gladiators-Coach, der ein besonders dickes Lob für den Ulmer Torwart Martin Niemz parat hatte, an dem seine Spieler beinahe verzweifelt wären: „Aber meine Mannschaft hat Moral bewiesen, und ich bin stolz auf das Team.“

Vor dem Sonntagsspiel in Königsbrunn warnte Vogl („Das ist für mich das stärkste Team in der Abstiegsrunde“), und er sollte Recht behalten. Seine Mannschaft fand nie zu ihrem Spiel, und die Defensive hatte den Namen eigentlich nicht verdient.

„Ich bin alles andere als zufrieden“, grantelte Vogl. „Das war von unserer Seite ,Run & Gun’, also wir waren viel zu offen und zu weich vor unserem Tor.“ Vorne habe man einige sehr gute Chancen liegen lassen. „Die Mannschaft hat genau das Gegenteil von dem gemacht, was ich gesagt habe und hat es nicht umgesetzt“, kritisierte er. Individuelle Fehler hätten seinem Team letztlich das Genick gebrochen. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte der Erdinger Trainer nachdenklich. Er musste während der Partie auch noch auf Sebastian Busch verzichten, der mit Leistenproblemen vorzeitig in die Kabine humpelte.

Der Königsbrunner Trainer bestätigte seinen Kollegen. „Beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt und die neutrale Zone hergeschenkt“, meinte Andy Becherer. „Das Spiel hätte auch 11:8 ausgehen können.“ Am Schluss, als die Gladiators auf 4:5 herangekommen seien, habe sein Team „die Sache ruhig runtergeschaukelt und gut runtergespielt“.

Vogl gratulierte Becherer zum verdienten Sieg. Das sei jetzt der dritte Königsbrunner Erfolg im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison gewesen, resümierte der Gladiators-Trainer und fügte deshalb unter dem Gelächter der Zuhörer schmunzelnd an: „Das nächste Mal bleibt’s daheim.“

von Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)

Foto: Fotografie Riedel

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