Das war deutlich zu wenig: Die Erding Gladiators haben am Dienstagabend vor 1005 Zuschauern in der Stadtwerke Erding Arena eine verdiente 2:5-Heimniederlage gegen die Tölzer Löwen kassiert – und dabei eine der schwächsten Saisonleistungen gezeigt. Gegen keinesfalls übermächtige Gäste fehlte es der Quinlan-Truppe an fast allem, was erfolgreichen Eishockeysport ausmacht: Härte, Entschlossenheit, Konzentration und Wille.
Das Spiel begann mit einem Aufreger: Beim 0:1 durch Toms Prokopovics (15.) war zunächst unklar, ob der Puck tatsächlich die Torlinie überschritten hatte. Selbst der Videobeweis brachte keine eindeutige Aufklärung – dennoch wurde der Treffer gegeben. Ein bitterer Moment, der sinnbildlich für den Abend stand: Während Tölz konsequent agierte, war Erding von der eigenen Passivität verfolgt.
Im zweiten Drittel legten die Gäste nach: Ludwig Nirschl (21.) und erneut Prokopovics (33.) stellten auf 0:3, ehe Grady Hobbs (37.) im Powerplay den zwischenzeitlichen Hoffnungsschimmer erzielte. Doch nur 49 Sekunden später schlug Karel Klikorka wieder zu – der schnelle Gegentreffer nach dem Erdinger Tor war bezeichnend. Genau in solchen Momenten fehlt der Mannschaft die nötige Konzentration und Konsequenz, um Spiele offen zu halten.
Im Schlussabschnitt verkürzte Cheyne Matheson (53.) zwar noch auf 2:4, doch erneut hatte Bad Tölz die passende Antwort parat: Klikorka traf kurz vor Schluss ins leere Tor (58.) zum Endstand.
Bad Tölz agierte abgeklärt, lauerte auf Fehler – und wurde für seine Cleverness belohnt. Erding dagegen wirkte über weite Strecken lethargisch, körperlich zu zurückhaltend und offensiv viel zu harmlos.
Besonders enttäuschend war einmal mehr das Verhalten der erfahrenen Spieler, die das Team eigentlich führen sollten, aber erneut kaum Akzente setzten. Einzelne Akteure wirken schlicht nicht oberligatauglich, und das „Es wird schon werden“-Gefühl sollte endgültig der Vergangenheit angehören.
Die Niederlage gegen Tölz war nicht nur verdient, sondern auch ein Warnsignal: Wenn die Gladiators nicht bald aggressiver, wacher und disziplinierter auftreten, wird es eine sehr ungemütliche Saison. Jetzt ist Charakter gefragt – und endlich Punkte.
