DIE SPORTMARKE NUMMER EINS IM LANDKREIS – GLADIATORS PRÄSENTIEREN POSITIVE ZAHLEN AUF JHV

Wenn bei einem Verein alles in Ordnung ist und keine Probleme zu erwarten sind, ist in der Regel das Interesse an Jahreshauptversammlungen nicht besonders groß. So gesehen ist die Tatsache, dass bei der Versammlung der Eishockeyabteilung des TSV Erding von gut 500 Mitgliedern nur rund 30 anwesend waren, durchaus als positives Zeichen zu werten. Und in der Tat: Es läuft rund bei den Erdinger Eishacklern, die Vorfreude auf die Eiszeit ist groß.

„Wir haben eine spannende Saison hinter uns“, eröffnete Abteilungsleiter Michael Westphal seinen Rechenschaftsbericht und blickte zurück auf das „tolle Abschneiden“ der Erding Gladiators, die erst im Halbfinale der Bayernliga-Playoffs die Segel streichen mussten. „Was da los war, ein Derby gegen Dorfen mit über 2000 Zuschauern – das war wie in alten Zeiten“, schwärmte er und fügte an: „Aber wir wollen mehr.“ Stolz verkündete er, dass die Gladiators mit knapp 1000 den höchsten Zuschauerschnitt in der Bayernliga hatten. Sportlich habe man sich mit dem Erreichen das Halbfinals „sehr gut verkauft“. Was der Verein unbedingt brauche, seien mehr ehrenamtliche Helfer, vor allem Ordner würden händeringend gesucht.

Auch die Jugendmannschaften hätten „toll abgeschnitten“, 200 Kinder seien derzeit im Spielbetrieb, mit Thomas Daffner vom EV Landshut sei neben Florian Zimmermann ein zweiter hauptamtlicher Nachwuchstrainer verpflichtet worden. „Man merkt eine richtige Aufbruchstimmung, und es soll mit der Jugendarbeit bei uns kontinuierlich aufwärts gehen“, betonte Westphal. Er gab aber zu, „dass wir bei den älteren Jahrgängen etwas dünn aufgestellt sind“. Man stehe hier im Wettbewerb mit den Vereinen aus der Umgebung, zudem bräuchte man mehr Eiszeiten.

Was die Sponsoren betrifft, so sei derzeit eine „gewisse Stagnationshaltung vorhanden, denn die allgemeine wirtschaftliche Situation schlägt durch“. Es sei nicht einfach, neue Gelder zu generieren. „Gut, dass die kleinen Sponsoren mehr geworden sind, und wir sind froh, dass sie uns die Treue halten“, lobte der Erdinger Eishockey-Chef, schränkte aber ein: „Die Zeiten werden rauer, der Wettbewerb wird härter.“ Aber, und das freue ihn ganz besonders: „Wir sind die Sportmarke Nummer eins im Landkreis.“

Erfreuliche Zahlen konnte Schatzmeister Christoph Mosbauer in seinem Kassenbericht für das Jahr 2022 verkünden, in dem ein Gewinn von rund 26 500 Euro erzielt werden konnte. Die größten Posten bei den Einnahmen seien Mitgliedsbeiträge (21 000 Euro), Aktivenumlage (25 000), Spenden (25 000), Eintrittsgelder (104 000), Kioskverkauf (103 000) und Werbung (277 000). Die größten Posten bei den Ausgaben seien Personal (180 000), Ausrüstung und Ausstattung (93 000), Unterhalt Sportanlage, Eismieten (125 000), Kioskeinkäufe (48 000), Busfahrten (33 000), Schiedsrichter (26 000). „Der Gesamtetat liegt bei rund 800 000 Euro, davon gehen zwei Drittel in den Nachwuchs“, betonte Westphal und ergänzte: „Bei Königsbrunn nichts.“ Und stolz fügte er an: „Als wir gekommen sind, hatten wir 390 000 Euro, haben den Etat also verdoppelt.“ Und der Eishockey-Chef trat auch gleich Gerüchten entgegen, „dass die Erste im Luxus lebt und die Kinder darben müssen – es ist genau andersrum“. Ausdrücklich bedankte er sich aber bei den Eltern, „die natürlich auch viel investieren“.

Anschließend stand eine außerordentliche Wahl auf der Tagesordnung, denn Jugendleiterin Astrid Stetter hatte ihr Amt vor einigen Montane zur Verfügung gestellt. Kommissarisch hatte Martin Klostermann das Amt übernommen, der nun einstimmig gewählt wurde. „Wir sind erst seit einem Jahr in Erding, sind aber so toll aufgenommen worden, dass ich mich gerne einbringe“, sagte er und ergänzte: „Was die Astrid alleine gestemmt hat, teilen wir auf vier Personen auf.“ Neben Jugendleiter Klostermann engagieren sich Verena Gentele (Stellvertreterin), Veronika Lenzen (Laufkids und Neumitglieder) und Robert Schroff (Digitalisierung und IT). Eine der wichtigsten Aufgaben sei es, die Abwanderung der älteren Jahrgänge zu stoppen. „Dazu brauchen wir mehr Eiszeiten. Aus unserer Halle kann man nicht mehr rauskriegen, also müssen wir eventuell woanders schauen, was natürlich eine Geldfrage ist“, erklärte Klostermann.

Unter dem Punkt Verschiedenes wurde Westphal gefragt, ob ein Aufstieg der Gladiators in die Oberliga machbar sei beziehungsweise angestrebt werde. Aktuell wäre es „ein Harakiri-Trip, wenn man sieht, wie zurückhaltend die Sponsoren sind“, sagte er, schloss aber auf Sicht die Oberliga nicht aus. „Wenn, dann muss es nachhaltig und alles sauber aufgestellt sein – dann kann man das Abenteuer wagen.“ Im Moment würden die Gladiators „in einer sehr attraktiven Bayernliga“ spielen, sagte Erdings Eishockey-Chef und betonte: „Wir sind ein Amateurverein, wenn auch mit firmenartigen Auswüchsen.“ Und er versprach: „Wir werden kein Risiko eingehen.“

Für Kopfschütteln sorgte schließlich noch ein kurzer Bericht von der Bayernligatagung. Westphal erzählte unter anderem, dass lediglich der EHC Königsbrunn durch Abwesenheit glänzte und folglich auch die Meisterurkunde, die offiziell überreicht hätte werden sollen, nicht entgegennehmen konnte. „Was soll man dazu sagen?“, meinte er achselzuckend.

Foto & Text: Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)

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