Viel geboten war bei der Saisonabschlussfeier der Erding Gladiators am Sonntag in der Stadtwerke Erding Arena. Der Eishockey-Bayernligist gab einige Vertragsverlängerungen bekannt, einen Wechsel in der Abteilungsführung, und auch ein Neuzugang wurde vorgestellt.
Etwa 250 Fans waren gekommen und hörten zuerst die sportliche Bilanz von Teamchef Feix Schütz, der sich sehr positiv über seine erste Saison hinter der Bande äußerte. Pressesprecher David Whitney verriet daraufhin, dass Schütz seinen Vertrag verlängert hat und Gladiators-Teamchef bleiben wird. Ob in bewährter Manier zusammen mit Ales Jirik, das steht noch nicht fest. Da der 42-Jährige als Nachwuchstrainer beim EV Landshut unter Vertrag steht, muss der EVL erst seine Freigabe für die Nebentätigkeit in Erding erteilen.
Westphal gab dann einen kurzen wirtschaftlichen Rückblick und berichtete zusammen mit Whitney über die Ligentagung. Der Etat der Eishockeyabteilung sei um rund 300 000 Euro auf gut 800 000 Euro erhöht worden, erzählte Westphal stolz.
Er sagte, dass die Gladiators die Möglichkeit gehabt hätten, in die Oberliga nachzurücken, man aber dies strikt abgelehnt habe. „Wir wollen keinen technischen, sondern einen sportlichen Aufstieg“, stellte er klar. Wie schwierig es momentan ist, sich in der Oberliga zu halten, habe man aktuell am Beispiel Landsberg und Klostersee gesehen. „Einige Vereine betteln schon um die Aufnahme in die Bayernliga“, sagte Westphal. Zwischen Ober- und Bayernliga klaffe im Moment eine große Lücke, und um aufzusteigen „brauchst du mehrere 100 000 Euro zusätzlich“.
Abteilungsleiter Michael Westphal und Whitney stellten anschließend den neuen Jugendleiter der Abteilung Eishockey vor. Weil Astrid Stetter ihr Amt zur Verfügung gestellt hat, übernimmt nun Martin Klostermann vorerst kommissarisch die Nachwuchs-Leitung.
Der EHC Klostersee, der aus wirtschaftlichen Gründen die Oberliga verlassen möchte, sei derzeit vom DEB noch nicht freigegeben worden, informierte Whitney und meinte: „Vielleicht spielen sie ja nächste Saison doch wieder Oberliga.“ Momentan seien 15 Mannschaften in der Bayernliga, „wir rechnen mit 16“, stellte der Pressesprecher fest. „Wenn Klostersee nicht kommt, dann bleibt vielleicht Waldkraiburg drin“, mutmaßte Whitney und meinte: „Es wird ein spannender Sommer.“ Bei der Ligentagung sei lediglich ein „Meinungsbild“ abgefragt worden, die endgültige Entscheidung treffe die Eishockey-Kommission. Eine Sanktionierung des EHC Königsbrunn für den verweigerten Aufstieg, wie es in den Durchführungsbestimmungen niedergelegt ist, würde er für konsequent halten. „Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass da gar nichts passiert.“ Und Westphal ergänzte mit Blick auf die kommenden Jahre: „Schauen wir, wo wir unsere Heimat finden werden.“
Dann stand der erste Neuzugang im Mittelpunkt: Max Forster, 32 Jahre alt, gebürtiger Landshuter, der abgesehen von kurzen Abstechern nach Straubing, Regensburg und Kaufbeuren immer für den EVL gespielt hat. In der ewigen Landshuter Rangliste liegt der 32-Jährige mit 451 Scorerpunkten in 664 Spielen auf Rang sechs hinter Erich Kühnhackl (1155), Alois Schloder (953), Helmut Steiger (623), Kamil Toupal (583) und Peter Abstreiter (469). „Ich war in Landshut nicht mehr so happy“, bekannte Forster. „Der Wechsel war keine einfache Entscheidung, aber irgendwann kommt der Schritt.“ Außerdem kenne er Teamchef Schütz sehr gut. „Ich habe mir ein Playoffspiel gegen Miesbach angeschaut, da war eine super Stimmung“, zeigt er sich beeindruckt. „Ich hoffe, das wird nächste Saison wieder so.“
Zum Abschluss der Feier gab es die Trikotversteigerung, dabei gab Whitney die Vertragsverlängerungen von Tobi und Basti Cramer, Patrick Mayer, Simon Franz, Mark Waldhausen, Elias Maier, Philipp Michl, Florian Zimmermann, Erik Modlmayr und – unter großem Beifall – „des ewigen Rudi“ Lorenz bekannt. Das Trikot des 41-Jährigen brachte mit 400 Euro den höchsten Erlös. „Weitere Meldungen folgen in den nächsten Tagen“, versprach Whitney zum Schluss.
Wolfgang Krzizok (Erdinger Anzeiger)